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Dr. jur. Dr. h.c. Robert Lehr

Dr. jur. Dr. h.c.
Robert Lehr
Politiker, Bundesinnenminister im ersten Kabinett Adenauer, Mitgründer der CDU

Robert Lehr war ein renommierte Politiker der Nachkriegszeit.

Der 1883 in Celle geborene Jurist war in den Jahren 1914 bis 1924 Polizeidezernent und Stadtkämmerer der Stadt Düsseldorf, bevor er im Sommer 1924 zum Oberbürgermeister der Rheinmetropole gewählt wurde. Im Sauerland fand er eine zweite Heimat. Dr. Lehr war mit der Tochter des bekannten Oberbrügger Unternehmers Hermann Steinbach verheiratet und verbrachte hier die Kriegsjahre, da er mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 von der politischen Bühne abtreten musste. In dieser Zeit gehörte er dem Widerstandskreis um Karl Arnold an.

Lehr & Adenauer

Als Robert Lehr Oberbürgermeister in Düsseldorf war, hieß sein Kölner Kollege Konrad Adenauer. Die traditionelle Rivalität zwischen diesen Städten spiegelt eine Anekdote wider: Bei einem Treffen der Stadtoberhäupter von Köln und Düsseldorf scherzte Adenauer, wie wichtig sich die Düsseldorfer doch mit ihrem Neandertaler machten, der in Wirklichkeit ein Kölner gewesen sei. Robert Lehr erwiderte daraufhin: "Stimmt, die fliehende Stirn, das geringe Hirnvolumen, die vorstehenden Backenknochen, - das muss ein Kölner gewesen sein."

Bürgermeister in Oberbrügge

Nach Kriegsende suchten die Alliierten fähige unbescholtene Bürger, die sie an die Spitze der Gemeinden berufen konnten. Auf diese Weise wurde Robert Lehr für kurze Zeit Bürgermeister in Oberbrügge. Doch schon bald rief ihn die Landes- und Bundespolitik. Lehr war Mitgründer der CDU. Der Ernennung zum Oberpräsidenten der damaligen Provinz Nordrhein folgte 1946 die Wahl zum Präsidenten des Landtages des jungen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Von 1946 bis 1948 war Lehr außerdem Vorsitzender des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone.

Bundespolitik

Ab 1949 wirkte Robert Lehr in der Bundespolitik. Er war Mitglied des Parlamentarischen Rates und dort Vorsitzender des Ausschusses für die Organisation des Bundes. Sein Name bleibt mit der Erarbeitung des Bonner Grundgesetzes verbunden.

Dem Deutschen Bundestag gehörte Robert Lehr von seiner Konstituierung bis 1953 an. Hier war er stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für die Angelegenheiten der inneren Verwaltung. Auch die Bundestagsfraktion der CDU/CSU wählte ihn zu ihrem stellvertretenden Vorsitzenden.

Bundesminister des Innern

Am 11. Oktober 1950 wurde Dr. Lehr als Bundesminister des Innern in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Regierung berufen. In Lehrs Amtszeit als Minister fällt unter anderem die Gründung des Bundesgrenzschutzes, der heutigen Bundespolizei. Er war ein konsequenter Gegner der rechtsradikalen Sozialistischen Reichspartei (SRP). Gegen die offen neonazistisch ausgerichtete Partei betrieb er das erste Parteiverbotsverfahren der Bundesrepublik. Bei der Bundestagswahl 1953 verzichtete Lehr aus Alters- und Gesundheitsgründen auf eine erneute Kandidatur.

Gesellschaftliches Engagement

Beachtlich war auch das gesellschaftliche Engagement Lehrs. So geht die 1947 erfolgte Gründung der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald", die sich die Schonung des Waldes, der Umwelt und der Landschaft als Ziel und Aufgabe gesetzt hat, auf die Initiative von Robert Lehr zurück. Er wurde deren erster Präsident und hatte dieses Amt bis zu seinem Tode inne. In Würdigung seiner Verdienste in Politik und Gesellschaft benannte die Stadt Düsseldorf das Robert-Lehr-Ufer nach ihrem früheren Oberbürgermeister.

"Seine Glocken geleiten ihn zur letzten Ruhe"

Als der Staatsmann Lehr am 13. Oktober 1956, gerade 73 Jahre alt geworden, in Oberbrügge zu Grabe getragen wurde, stellte eine Abordnung des Bundesgrenzschutzes die Ehrenwache. "Seine Glocken geleiten ihn zur letzten Ruhe" überschrieb die Tagespresse den Bericht über die Beisetzungsfeierlichkeiten. Noch heute tragen die von Robert Lehr und seiner Frau Änne gestifteten Glocken der evangelischen Kirche in Halver-Oberbrügge die Vornamen des Ehepaares.

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