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Im Jahre 1951 kam ein junger Lehrer für Deutsch, Englisch und Musik an die Realschule nach Halver. Harald Falk, 1914 in Stettin geboren, sammelte musikinteressierte Menschen um sich und gründete einen Chor, der bald zum "kulturellen Aushängeschild" der Stadt Halver wurde.

Musikantengilde

Die Einmaligkeit des von Harald Falk geprägten Musizierens verschaffte ihm und seiner "Musikantengilde" nicht nur in Halver eine große Anhängerschaft. Rundfunkübertragungen machten den Chor in ganz Deutschland bekannt.

Nach 45 Jahren intensiver Kulturarbeit beendete Harald Falk im November 1996 sein erfolgreiches Wirken. "Eine wesentliche Stimme des Kulturlebens verstummt", bedauerte nicht nur die heimische Presse.

Unvergessen bleiben die Live-Übertragungen des Westdeutschen Rundfunks mit der Musikantengilde Halver, dem Schülerchor der Realschule und einer Instrumentalgruppe. Unter dem Titel "Singt mit uns" sendete der WDR seit 1961 aus Fredeburg, Radevormwald, Hemer, Neuenrade, Meinerzhagen und vor allem aus Halver Chormusik auf höchstem Niveau. Erstaunlich die Themenvielfalt des Chores: Advents- und Weihnachtslieder, Lieder zur Urlaubs- und Reisezeit, Lieder der Völker, Lieder aus Westfalen, Liebeslieder, Lieder im Mai - die Reihe ließe sich noch fortsetzen. Im Laufe von 20 Jahren wurden rund 350 Titel mit der Musikantengilde in den Studios des Westdeutschen Rundfunks eingespielt und in Wiederholungen häufig gesendet.

Als ein weiterer Schwerpunkt des Wirkens von Harald Falk mit der Musikantengilde gelten die eindrucksvollen Advents- und Weihnachtskonzerte. 45 Jahre lang in ununterbrochener Folge ließen sich die Halveraner und die zahlreichen Freunde der Musikantengilde aus der näheren und weiteren Umgebung auf die Weihnachtszeit einstimmen.

Internationale Kontakte

Als überzeugter Europäer knüpfte Harald Falk bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts internationale Kontakte. Bei zahlreichen Reisen ins europäische Ausland - etliche auf Einladung der UNESCO - wirkten die Musiker aus Halver im Sinne der Völkerverständigung und wurden in immer neuen Formulierungen als "ein Ensemble großer Klasse" gefeiert. Die internationalen Chortreffen "EUROPA CANTAT" nutzte Harald Falk zu Einladungen französischer, jugoslawischer und ungarischer Chorgemeinschaften nach Halver.

Langjährige persönliche Kontakte der Musikantengilde ins schwedische Katrineholm und mehrmalige Besuche einer schwedischen Volkstanzgruppe in Halver mündeten 1963 in eine offizielle Städtepartnerschaft zwischen Halver und Katrineholm. Es ist bislang die einzige Partnerschaft einer Gemeinde im Märkischen Kreis mit einer Kommune in Skandinavien.

Schallplatten-Dokumentation mit Liedern der ehemaligen Ostgebiete

Eine besondere Ehre für den Chor und seinen Leiter war der Auftrag des Bundesinnenministeriums, bei der Deutschen Grammophon-Gesellschaft im Kölner Studio 1969/1970 eine Schallplatten-Dokumentation mit Liedern aus den ehemals deutschen Ostgebieten: aus Pommern, Schlesien, Ostpreußen, dem Sudetenland und den deutschen Sprachinseln in Südosteuropa, einzuspielen. Zwei Langspielplatten entstanden mit vielen neuen Chorsätzen von Harald Falk.

Persönliche Höhepunkte

Gefragt nach Höhepunkten seines vielfältigen musikalischen Wirkens, antwortete Harald Falk in einem Gespräch zu seinem 90. Geburtstag im Jahre 2004: "Da fällt mir die Mitwirkung der Musikantengilde bei der Eröffnung des Kulturhauses in Lüdenscheid ein. Beethovens 9. Sinfonie wurde aufgeführt. Eindrucksvoll war auch die Darbietung des `Requiem` von Mozart 1989 im sogenannten `Felsendom` in der Balver Höhle zum Gedenken an den Kriegsausbruch 50 Jahre zuvor."

Zahlreiche Ehrungen

Etliche offizielle Ehrungen spiegeln nur unvollkommen die Wertschätzung der Arbeit von Harald Falk über einen Zeitraum von fast fünf Jahrzehnten wider.

Unter anderem erhielt Harald Falk den Wappenteller der Stadt Halver, die Partnerschaftsmedaille der Stadt Halver, den Kulturpreis des Landkreises Altena, das Bundesverdienstkreuz. In Bordeaux wurde ihm die Verdienstmedaille der UNESCO für internationale kulturelle Arbeit verliehen. In Ungarn erhielt er von der Bezirksregierung in Várpalota eine Auszeichnung "für hervorragende kulturelle Leistungen im Dienste der Völkerverständigung".

Harald Falks Wirken wurde in der Presse verdientermaßen mit zahlreichen ehrenden Attributen versehen: "Die Musikantengilde als Markenzeichen der Stadt Halver" - "kulturelles Aushängeschild" - "musikalischer Botschafter Halvers".

Ende einer Ära

Schließlich hieß es im Jahre 1996: "Ende einer Ära." - "Halvers Kulturleben wird ein Stück ärmer."

Harald Falk starb im Jahre 2008 im Alter von 94 Jahren.

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