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Im Wohnzimmer produzierte Werner Turck die ersten Bauteile für Sensortechnik. Das war Mitte der 1960er Jahre. Heute gehört die TURCK-Unternehmensgruppe mit ihrem Jahresumsatz von 430 Millionen € und ihren weit mehr als 3.000 Mitarbeitern weltweit zu den führenden Produktanbietern auf dem Sektor der Industrieautomation. Alleine in Halver hält TURCK 600 Arbeitsplätze bereit.

Manager neuen Typs

Werner Turck war ein Manager neuen Typs. Obwohl er 1965 gemeinsam mit seinem Bruder Hans in Halver ein Unternehmen zur Entwicklung und Herstellung elektronischer Geräte gründete und gleichzeitig Geschäftsführer dieser Gesellschaft war, blieb er noch bis 1980 an der Spitze der Schalksmühler Firma Lumberg. Diese baute er als allein vertretungsberechtigter Geschäftsführer zu einem marktführenden Hersteller von Steckverbindern und elektromechanischen Systemkomponenten aus. Außerdem war Turck Gründungsgesellschafter verschiedener in- und ausländischer Firmen des Familienunternehmens und blieb zeitlebens an Bord der wichtigsten Zweigbetriebe.

"Zurück" nach Halver

Aufgewachsen ist Werner Turck auf einem Bauernhof in Schlehen, dem heute polnischen Tarnowo. Die Großeltern hatten Halver gegen Ende des 19. Jahrhunderts verlassen und sich in der preußischen Ostprovinz Posen angesiedelt. 1948 kamen ihre Nachfahren als Flüchtlinge nach Halver zurück. Nach dem Besuch des Zeppelin-Gymnasiums in Lüdenscheid begann Werner Turck seine Berufsausbildung in einer Elektrowerkstatt und studierte anschließend Elektrotechnik in Wuppertal und an der RWTH Aachen. Der Assistenz am Institut für Hochspannungstechnik in Aachen schlossen sich Tätigkeiten in der Industrie an.

Turck setzt Maßstäbe

Seit über 40 Jahren setzt die Firma Turck in der industriellen Welt der Automation Maßstäbe. Mit mehr als 15.000 Produkten bietet die Marke TURCK ein umfangreiches Portfolio für die Fertigungs- und Prozessautomation. In Deutschland gehören zur TURCK-Gruppe Gesellschaften in Halver, Mülheim an der Ruhr und Beierfeld in Sachsen. Zu den größten Standorten im Ausland zählen die Tochtergesellschaften in den USA und in China. Seit 1994 war Werner Turck Geschäftsführer der TURCK-Holding GmbH und Präsident der Verwaltungsräte der Schweizer Niederlassungen. Die TURCK-Unternehmensphilosophie ist ebenso schlicht wie anspruchsvoll: Global operieren - lokal produzieren. Für ihre Produkte aus den Bereichen Sensor-, Feldbus- und Interfacetechnologie hat die Gruppe mehrfach renommierte Preise und Auszeichnungen im In- und Ausland erhalten.

Bekenntnis zum Standort Deutschland

Über 15 Millionen EURO ließ sich die Werner Turck GmbH & Co. KG ein neues Fertigungswerk in Halver am Kirchlöher Weg kosten. Die Investition in dieses Bauvorhaben der Superlative ist ein Bekenntnis zum Standort Deutschland. Auf dem rund 20.000 qm großen Areal entstand das bislang größte Neubauprojekt von TURCK. Der Komplex beherbergt verschiedene Produktionsbereiche mit dem Schwerpunkt Gerätemontage. Es gibt dort aber auch eine 700 qm große Aula, die als Cafeteria und Versammlungsstätte genutzt wird.

Heimatverbunden

Trotz seines Bekanntheitsgrades in der Wirtschaftswelt hatte Werner Turck nichts an Bodenhaftung und Heimatverbundenheit verloren. Dafür spricht nicht zuletzt seine kommunalpolitische Arbeit. Mehr als 30 Jahre stand er in vorderster Reihe in der örtlichen Politik und prägte die Geschicke der Stadt mit. Von 1979 bis 2009 gehörte Turck dem Rat der Stadt Halver an, davon viele Jahre als Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) und Vorsitzender des Schul- und Kulturausschusses. Sein politisches Credo war die stärkere Einbindung der Bürger in das kommunale Geschehen. Am Herzen lagen dem Kommunalpolitiker Turck aber auch eine ästhetische Stadtentwicklung, Fragen der beruflichen Bildung sowie die Lösung sozialer Probleme.

Ehrenamtliche Tätigkeit

Die Palette der ehrenamtlichen Tätigkeit Turcks war breit gefächert. Außer der Ratsarbeit gehörten dazu die Mitgliedschaft im Verwaltungsrat der Sparkasse Halver-Schalksmühle von 1969 bis 2005 und der langjährige Vorsitz im Aufsichtsrat der Wohnungsgesellschaft. Zwölf Jahre war Werner Turck Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Anne-Frank-Gymnasiums Halver. 35 Jahre leitete und dirigierte er den Chor der Freien evangelischen Gemeinde. Der Vollversammlung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer Hagen gehörte Turck 18 Jahre an. Von 1983 bis 2001 war er Mitglied im Ausschuss für Forschung des DIHK Berlin.

Glücksfall für Halver

Ganz in der Tradition früher Unternehmerpersönlichkeiten stand Werner Turck als Mäzen. Schon früh öffnete er die Firmentüren für Symposien und Foren, die, wie das Schmalenbach-Forum, weit über Halver hinaus beachtet werden. Ob Freibad Herpine oder Sportplatz Karlshöhe - ohne die finanzielle Unterstützung Turcks wären diese Einrichtungen nicht "überlebensfähig". Auch gibt es in Halver kaum noch eine Konzertveranstaltung, die nicht von Turck gesponsert wird. 2007 gründete Werner Turck gemeinsam mit seiner Ehefrau Inge eine gemeinnützige Stiftung. Kultur, Bildung, Sport, Wissenschaft, Forschung und Heimatgeschichte sind Förderziele. Ein Kommentar zur damaligen Gründung der "Inge und Werner Turck-Stiftung" brachte es auf den Punkt: "Wo Kommunalpolitik unter dem Diktat leerer Kassen kapituliert, sind Männer wie Werner Turck geradezu ein Glücksfall."

Ehrenbürger und Bundesverdienstkreuz

Das Wirken des Vollblutunternehmers, Kommunalpolitikers und Kulturförderers fand hohe Würdigung und Anerkennung. Am 24. September 2014 beschloss der Rat der Stadt Halver, Werner Turck die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse wurde Turck im November 2014 ausgezeichnet. "Unser Gemeinwesen würde nicht leben, wenn es nicht solche Menschen gäbe wie Sie", betonte Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky, der in Düsseldorf stellvertretend für NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin die Ehrung vornahm.

Halver trug Trauer

Werner Turck starb am 25. April 2015 im Alter von 82 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit. Am 5. Mai 2015 trug Halver Trauer. Neben der Familie gaben fast 500 Freunde, Bekannte, langjährige Weggefährten sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Vereinen Werner Turck, dem Freund Halvers und seiner Bürger, auf dem Evangelischen Friedhof das letzte Geleit.

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